Besorgniserregender Artenschwund

Schon seit mehreren Jahren beobachten engagierte Naturschützer in der heimischen Fauna und Flora einen allgemeinen Artenrückgang. Dabei ist keineswegs nur die intensiv genutzte Kulturlandschaft betroffen. Der Artenschwund findet überall statt und ist sowohl im NSG Brachenleite wie auch in anderen Schutzgebieten zu beobachten.

Oft vollzieht sich der Rückgang der Arten unbemerkt. Er wird erst deutlich, wenn auffallende Tiergruppen wie Vögel, Schmetterlinge, Heuschrecken u. v. a. fehlen oder in ihren Populationen immer weniger Individuen nachzuweisen sind.

Wer sich im Frühjahr aufmerksam unter einen blühenden Obstbaum stellt, der vermisst seit einigen Jahren das intensive Summen und Brummen der Honigbienen und vieler anderer Insektenarten. Das bedeutet nicht nur den Verlust der Freude über die erwachende Natur, es hat auch ganz konkrete Auswirkungen auf unser gesamtes Leben. Auf eine Kurzformel gebracht bedeutet das: Ohne Bestäuber wird Obst und Gemüse zur Mangelware. Doch sind die Auswirkungen des Artensterbens viel weitrechender, auf die der Freiburger Entomologische Arbeitskreis mit Unterstützung zahlreicher Verbände und Organisationen in einen „OFFENEN BRIEF“ an den Ministerpräsidenten von Baden- Württemberg, Winfried Kretschmann, und an die zuständigen Minister der Landesregierung dringend hinweist.

Es liegt in unser aller Interesse, dass dieses brisante Thema solange öffentlich bleibt, bis der Aufruf an die Herren Minister Gehör und Unterstützung findet. Doch auch jeder einzelne kann im Rahmen eigener Möglichkeiten einen Beitrag zum Schutz der Natur leisten.

Hier das Schreiben vom 19.12.2016 an den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann:

Insektensterben.pdf

Myrmekophile Bläulinge im Taubertal

In der Fachzeitschrift Carolinea ist eine Veröffentlichung durch die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter Sanetra und Güsten erschienen.

Titel:

Neue Erkenntnisse zur Verbreitung und
Lebensweise von myrmekophilen Bläulingen
(Lepidoptera: Lycaenidae) im Tauberland
und angrenzenden Regionen

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Viel Spaß bei der Lektüre und auf der Entdeckungsreise durch unsere Schmetterlings Welt.

Obsttag für Hornissen

Hornissen sind überwiegend Insektenjäger, verschmähen jedoch zwischendurch keineswegs auch  reifes Obst. Ein großes Hornissenvolk kann an einem Tag bis zu einem halben Kilo für den Menschen oft lästige Insekten an seine Brut verfüttern. Das entspricht dem Tagesbedarf von fünf bis sechs Meisenfamilien! Stellt man das geringe Gewicht der Beutetiere, wie Fliegen, Bremsen, Spinnen, Raupen oder auch Wespen, in Rechnung, gelangt man zu ungeheuren Individuenzahlen. Hornissen fangen nur lebende Beutetiere und gehen keinesfalls an Aas! Nachts fangen Hornissen viele dämmerungs- und nachtaktive Insekten, denen sonst, außer Fledermäusen, zu diesen späten Stunden kaum noch sonstige Insektenjäger nachstellen.

Hornissen sind friedfertige Tiere, die nicht grundlos angreifen. Am liebsten bauen Hornissen ihr Nest in hohle Bäume. Gerade in den Höhlen der alten Obstbäume auf dem ehemaligen StöÜbPl.  haben diese besonders geschützten Tierarten Quartier bezogen. Sie teilen also diesen speziellen Lebensraum mit Kohl- und Blaumeise, mit verschiedenen Spechtarten, mit dem Wendehals, mit dem Star, mit unterschiedlichen Fledermausarten, um nur die wichtigsten Höhlenbewohner zu nennen.